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Internationale Meisterschaft der leichten Feldartillerie

Mit recht guten Ergebnissen aus Sondershausen zurück, möchten wir den wohlgeneigten Lesern die ersten Eindrücken vom Wettkampf vermitteln.

Wir Schützen sind ein friedliches und fröhliches Volk. Es wird gern gefeiert und vor allem laut. Deshalb gehört auch das Böllern zum Brauchtum. In unserem Verein dienen Kanonen diesem Zweck. Denn Kanonen setzt man nicht immer zu kriegerischen Zwecken ein. Fürsten und Könige begrüßen hohe Gäste mit einem Ehrensalut ihrer Artillerie, Staatsfeierlichkeiten wurden damit eröffnet und hohe Würdenträger trägt man unter dem Donner der Kanonen zu Grabe. Der Brauch hat sich bis heute erhalten. Kanonen stellen ein Stück Zeitgeschichte dar.

Wir Friedersdorfer Schützen beschäftigen uns bereits seit über 10 Jahre mit der Darstellung historischer Waffen und deren Bedienung. Die „Kurfürstlich Sächsischen Kanoniere“ in der Schützengesellschaft Friedersdorf e.V. haben dies bei mancher Veranstaltung unter Beweis gestellt. Neben den Auftritten und Schauvorführungen reifte der Wunsch in uns, mit dem Geschütz auch zu treffen. Eine Verbindung von Brauchtum und der Kunst alter Büchsenmeister sowie modernem Wettkampfschießen stellt einen ganz besonderen Reiz dar. Anders als beim Reenactment werden hier keine Schlachten nachgestellt, sondern es wird mit den Geschützen auf Scheibe geschossen. Seit dem Jahre 2000 sind wir einmal im Jahr mit unserem Geschütz auf einem Truppenübungsplatz, um unsere Treffsicherheit mit anderen zu messen. Anfangs in der Nähe von Berlin, auf dem Übungsplatz in Brück, jetzt das zweite Jahr im Thüringischen Sondershausen weht der Pulverdampf über die Schießbahnen. Hier starteten wir bei der 2. Internationalen Meisterschaft der leichten Feldartillerie. Mit im Gepäck, oder besser auf dem Hänger, war unsere 90 mm Kanone, der „Starke August“. Nach unserer Anreise am Freitag ging es Samstag ab 08:00Uhr zum Schießen auf die 100m. Wir waren in der zweiten Rotte (5 Geschütze), gegen 08:45Uhr, an der Reihe. Gespannt auf die Treffsicherheit von uns und unserem Geschütz zündeten wir den ersten Schuss.

Als sich der Pulverdampf verzogen hatte, konnten wir immerhin eine 1 in der Position 10:30 als Treffer verzeichnen. Diese 1 sollte aber nicht der einzige Ring sein, den wir mit 7 Schuss erzielten. Beim Wettkampf in Sondershausen werden von den 7 abgegebenen Schuss die schlechtesten zwei gestrichen. Mit einem schönen Trefferbild auf der 80x80cm großen Scheibe konnten wir mit unserem Geschütz, welches keinen gezogenen, sondern einen glatten Lauf hat, mit 27 Ringen einen guten 7. Platz belegen.

Zu bemerken ist dabei, dass Platz 1 bis 5 mit nur zwei Geschützen, von unterschiedlichen Geschützführern bedient, errungen wurden. Die Sportordnung des VDSK, der diesen Wettkampf ausrichtet, unterscheidet aber nicht nach gezogenen oder glatten Lauf, auch Mehrfachstarts sind erlaubt. Somit wurde ein korrekter Wettkampf geschossen, bei dem wir, mit persönlicher Bestleistung, einen guten 7. Platz belegen konnten. Auf die Scheibe in 100m schossen insgesamt 45 Starter!

Dank disziplinierten und geübten Geschützbesatzungen konnten die 100m Wettkämpfe in einer kürzeren Zeit als angesetzt beendet werden. Daher war es möglich, auch einen vollständigen 200m Wettkampf zu schießen. Auf diese 200m Distanz konnten wir weniger Treffer auf unsere Scheibe platzieren. Trotz der wenigen Zähler reichte es immerhin noch zu einem 4. Platz in unserer Wertung. So blieb am Rande noch Zeit für einige Geplänkel.

Den diesjährigen Wettkampf verfolgten auch die Medien viel Aufmerksamkeit.

So kam es, dass auch unser Freund Bernhard aus Augsburg konnte mit seiner Schamkapsel protzen konnte! Siehe den Videobeitrag des MDR.

Dass es noch mehr Kanonenfreunde gibt, zeigt der ZDF Beitrag über den Kanonier vom Bodensee, den wir auch in Sondershausen kennenlernen durften.

 
blog/erste_eindruecke_aus_sondershausen.1320778664.txt.gz · Zuletzt geändert: 2015/03/31 13:42 (Externe Bearbeitung) · [Ältere Versionen]
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